Hofheim (ots) –
Innenstaatssekretär Martin Rößler verleiht der Stadt Hofheim am Taunus das KOMPASS-Sicherheitssiegel
Martin Rößler: „Hofheim ist eine lebenswerte und sichere Stadt. Auch das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung wurde durch viele individuelle Maßnahmen weiter gestärkt.“
Wiesbaden/Hofheim am Taunus. Innenstaatssekretär Martin Rößler hat der Stadt Hofheim am Taunus das KOMPASS-Sicherheitssiegel verliehen. Die Stadt nimmt seit November 2019 an der bundesweit einmaligen Sicherheitsinitiative teil. In dieser Zeit hat die Stadt gemeinsam mit der Polizei und den Bürgerinnen und Bürgern etwaige Problembereiche identifiziert und diese mit passgenauen und konkreten Sicherheitsmaßnahmen beantwortet. Hofheim am Taunus ist die 38. Kommune, die ein KOMPASS-Sicherheitssiegel erhält.
„Hofheim ist eine lebenswerte und sichere Stadt. Auch das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung wurde durch viele individuelle Maßnahmen weiter gestärkt. Bürgerinnen und Bürger, die Kommune und Polizei können so noch enger und vernetzter miteinander arbeiten. Somit ist die Auszeichnung mit dem Sicherheitssiegel ein wichtiger Schritt, diese enge Zusammenarbeit zu festigen, aber auch weiter voranzutreiben. Die begonnenen Projekte sowie die Arbeit des schon vor dem Start von KOMPASS aktiven Präventionsrats veranschaulichen das lebendige Engagement der Stadt und die Überzeugung sämtlicher Akteure“, betonte Staatssekretär Martin Rößler.
Bürgermeister Christian Vogt erläuterte anschließend: „Wer einen Kompass besitzt, wird immer in die richtige Richtung gehen. So ist es auch mit dem Kompass-Sicherheitssiegel. Damit ist für Hofheim die Richtung klar: Wir sind auf dem Weg zu einem stärkeren Sicherheitsgefühl. Vieles hat sich schon getan: Die Zahl der Stadtpolizisten haben wir auf zehn aufgestockt, der „Schutzmann vor Ort“ zeigt Präsenz, die Sicherheitsberatung für Senioren sensibilisieren ältere Menschen für Betrügereien wie den Enkeltrick und Schockanrufe.“
Zahlreiche Maßnahmen in Hofheim umgesetzt
Eine Bürgerbefragung stellte eine gute Grundlage für die Vielzahl an vorangetriebenen Maßnahmen und Projekten dar.
So wurde beispielsweise aufgrund der Befragung der Durchgang zwischen Rathaus und Stadthalle baulich umgestaltet. Eine Treppe, große Blumenkübel sowie eine angepasste Beleuchtung lassen den Durchgang in einem anderen Licht erscheinen.
Die vielfältigen Veranstaltungen der Sicherheitsberatung klären unter anderem über gängige Betrugsmaschen rund um Phänomene wie „Falsche Handwerker“, „Enkeltrick“ oder „Schockanruf“ auf.
Beleuchtung und Sauberkeit
Ein weiterer Fokus liegt auf der Instandsetzung von defekten Laternen und sukzessiver Umstellung auf LED-Beleuchtung. Neben einer besseren Sichtbarkeit wird das Sicherheitsempfinden der Bevölkerung vor allem in den Abendstunden weiter gestärkt.
Zur Optimierung des Abfallkonzepts wurden zum einen weitere Abfallbehälter angebracht, zum anderen tragen Kampagnen wie „Sauberhaftes Hofheim“ und „Schmutzfink und Dreckspatz“ zur Sensibilisierung in jeder Altersgruppe bei. Bald sollen auch „Müllscouts“ auf Festen und Märkten zum Einsatz kommen. Graffitis werden durch das „GraffitiMobil“ entfernt.
Jugendliche & Heranwachsende im Fokus
Durch die Optimierung der Zusammenarbeit zwischen dem städtischen „Hofheimer Haus der Jugend (HdJ)“ und dem Verein „Jugendberatung und Jugendhilfe e.V.“ sowie die Schaffung neuer Angebote in diesen Bereichen wurde die Aufenthaltsqualität von Jugendlichen stark gefördert. So können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt des Fachbereichs Soziales mit personeller Unterstützung des Vereins vor Ort, d.h. auch außerhalb der Kernstadt, unterwegs sein und die Treffpunkte der Jugendlichen aufsuchen. Zusätzlich bietet das HdJ Ferienspiele und Beratungen an Festen oder Märkten zum Thema Alkoholprävention an. Seit dem Sommer steht der eigens für einen mobilen Treff angeschaffte Bauwagen als „offener Treff“ für Jugendliche mit wechselnden Standpunkten in allen Stadtteilen zur Verfügung.
Schutzmann vor Ort
Im Rahmen von KOMPASS wurde im Februar 2021 die Stelle eines Schutzmanns vor Ort geschaffen. Seit August 2023 übt Richard Danne diese Funktion aus und fungiert als Bindeglied zwischen Stadtverwaltung und der Polizei. Darüber hinaus sucht er den direkten Kontakt zur Bevölkerung und bietet unter anderem einmal im Monat eine Bürgersprechstunde auf dem Wochenmarkt an.
Stadtpolizei und Verkehr
Die Stadtpolizei wurde personell gestärkt und von fünf auf zehn Stellen aufgestockt. Eine weitere Anhebung auf zwölf Stellen ist in Planung. Um die Kontaktmöglichkeiten für die Bürgerinnen und Bürger zu erleichtern, wurde ein Flyer gestaltet, in dem die Aufgaben und Erreichbarkeiten von Polizei, Schutzmann vor Ort und Stadtpolizei dargestellt werden.
Ein besonderes Augenmerk galt im Rahmen des städtischen Mobilitätskonzeptes den Kontrolltätigkeiten im ruhenden und fließenden Verkehr, der stetigen Optimierung des Parkraums sowie dem Ausbau von Radwegen.
Über die Teilnahme an dem klassischen KOMPASS-Programm hinaus beteiligt sich die Stadt Hofheim am Taunus an dem Pilotprojekt KOMPASSbahnhof. Hierbei handelt es sich um Präventionsmaßnahmen, für die sich die Landespolizei mit der Stadt Hofheim am Taunus, Bundespolizei und Deutschen Bahn AG eng abstimmt, um die Sicherheit an den Bahnhöfen weiter auszubauen.
Polizeipräsident Felix Paschek zeigte sich erfreut über das bisher Erreichte: „Der Main-Taunus-Kreis engagiert sich schon lange in Sachen Prävention. Die Siegelverleihung ist insofern der Höhepunkt eines langen Prozesses, der selbstverständlich weitergeht. Auch künftig werden wir als Bürgerpolizei den Menschen zuhören und eng mit der Stadt Hofheim kooperieren – das ist der durch KOMPASS gestählte Schlüssel zum Erfolg für mehr Sicherheit auf Hofheims Straßen und Plätzen. Danke an alle, die an diesem herausragenden Projekt mitgewirkt und zu dessen Erfolg beigetragen haben.“
Die KOMPASS-Sicherheitsinitiative
Mit dem im Jahr 2017 initiierten KOMmunalProgrAmmSicherheitsSiegel (KOMPASS) hat das Hessische Innenministerium ein Angebot für Städte und Gemeinden oder auch Stadtteile eingerichtet, mit dem diese in Zusammenarbeit mit den relevanten gesellschaftlichen Akteuren und dem Land ihre Sicherheitsarchitektur gezielt weiterentwickeln können, um vor allem die gefühlte Sicherheitslage zu verbessern. Auf Grundlage einer Bestandsaufnahme bestehender Präventionsangebote und der Sicherheitslage sowie einer Bürgerbefragung sollen konkrete Lösungsvorschläge für die Sicherheitsbedarfe vor Ort erarbeitet werden. Im Rahmen des bundesweit einmaligen Programms, über das gegenwärtig 159 hessische Kommunen im Austausch mit ihren Bürgerinnen und Bürgern stehen, wurden hessenweit zahlreiche Sicherheitsanalysen und Bürgerbefragungen zur Erkennung von Problemfeldern in Kommunen und der Entwicklung entsprechender Lösungsansätze durchgeführt.
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