Karlsruhe (ots) –
Das Karlsruher IT-Unternehmen alfaview beendet offiziell seine Gespräche mit Microsoft.
Nach offizieller Einreichung der kartellrechtlichen Beschwerde von alfaview bei der EU-Kommission (https://alfaview.com/de/alfaviews-kartellbeschwerde-bei-der-eu-kommission/) war Microsoft an den deutschen Videokonferenzanbieter mit dem Ziel herangetreten, eine Einigung zu finden.
Nach mehreren Gesprächsrunden, sowohl über Videocall als auch bei einem persönlichen Treffen am Hauptsitz von alfaview in Karlsruhe, hat sich herausgestellt, dass Microsoft kein ernsthaftes Interesse daran zeigt, Teams aus der 365-Suite zu entkoppeln und das Produkt zu einem Preis anzubieten, der die tatsächlichen Kosten widerspiegelt. Eine solche Maßnahme wäre aber notwendig, um einen fairen Wettbewerb auf dem Europäischen Markt zu gewährleisten.
Neben der Forderung einer Entkopplung von Teams betont alfaview die Notwendigkeit einer transparenten Preisgestaltung für Teams, basierend auf den realen Kosten. Die Quersubventionierung des ressourcenintensiven Dienstes Teams durch andere Microsoft-Produkte verfälscht den Wettbewerb. alfaview ist der Ansicht, dass für alle Konfigurationen der Office 365-Produktpalette gleichwertige Alternativen ohne Teams angeboten werden sollten, und zwar für sämtliche Geschäftsbereiche, Zielgruppen und Marktsegmente des Unternehmens, insbesondere auch im Bildungsbereich. Darüber hinaus ist es aus Sicht von alfaview von entscheidender Bedeutung, dass Microsoft seine Produktpakete in Marketing und Vertrieb auch gleichwertig bewirbt.
Im Rahmen des Austausches mit alfaview hat Microsoft alternative Vorschläge unterbreitet, die alfaview aber nicht überzeugen konnten. Vor diesem Hintergrund hat alfaview entschieden, die Beschwerde bei der EU-Kommission gegen Microsoft weiter voranzutreiben und die Gespräche mit Microsoft abzubrechen.
„Wir sehen uns an der Seite der EU-Kommission, wenn es darum geht, für Wettbewerb und die Einhaltung des europäischen Rechts einzutreten.
alfaview setzt sich dafür ein, dass die wettbewerbsrechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden, damit sich europäische Technologien und Produkte am internationalen Markt platzieren können – nur so bleibt Europa auch in Bezug auf digitale Produkte konkurrenzfähig. Auf politischer Ebene muss unbedingt verhindert werden, dass Monopole von US-Unternehmen in Europa weiter verfestigt und auf neue Märkte ausgedehnt werden – denn wir brauchen innovative und leistungsfähige Unternehmen, die digitale Souveränität Europas vorantreiben.“
Niko Fostiropoulos, Geschäftsführer und Gründer von alfaview
alfaview beobachtet zudem mit wachsender Besorgnis die jüngsten Kopplungen von Microsoft in Bezug auf die Integration künstlicher Intelligenz. Die Implementierung von ChatGPT in Microsoft 365 (Copilot) sowie die Integration der OpenAI-Technologie in die Suchmaschine von Microsoft (Bing) rücken erneut kartellrechtliche Bedenken in den Fokus.
Das Unternehmen alfaview hofft nun auf eine baldige Entscheidung der EU-Kommission.
Mehr Informationen zur Kartellrechtsbeschwerde von alfaview unter:
alfaviews Kartellbeschwerde bei der EU-Kommission gegen Microsoft
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Quelle: ots