Berlin (ots) –
– Produktion wieder auf Normalniveau vor Corona
– Umsatz durch Energiekosten stark gestiegen
– Beschäftigung stabil
Die deutsche Zellstoff- und Papierindustrie hat im vergangenen Jahr in einem äußert schwierigen Umfeld relative Stärke bewiesen. Diesen Schluss zieht der Branchenverband DIE PAPIERINDUSTRIE in seiner Jahresbilanz. Die Produktion sei nach dem Corona-Nachholjahr 2021 um 6,5 Prozent auf 21,6 Mio. Tonnen gesunken, habe sich damit jedoch wieder auf dem langjährigen Vorkrisenniveau bewegt. Die Zahl der Beschäftigten sei gehalten worden. Dazu habe auch ein von den Sozialpartnern gemeinsam getragener fairer Tarifabschluss beigetragen.
„Viele Unternehmen mussten Ihre Produktion an die noch zu normalen Preisen eingekauften Gasmengen und die durch vorherigen Lageraufbau bei den Kunden zum Jahresende gesunkene Nachfrage anpassen“, erläutert der Präsident von DIE PAPIERINDUSTRIE, Winfried Schaur, den Mengenrückgang. Die gestiegenen Kosten für Energie und Rohstoffe seien auf die Produktpreise durchgeschlagen. Das spiegele der Umsatzzuwachs von 36,3 Prozent auf 21,2 Mrd. Euro wider. Schaur betont, dass die Branche trotz der schwierigen Situation ihren Beitrag zur Transformation zu einer CO2-neutralen Produktion leiste. „Wir arbeiten weiter intensiv an der Papierindustrie der Zukunft. Dazu benötigen wir jedoch auch die entsprechenden politischen Rahmenbedingungen wie etwa einen vorübergehenden Industriestrompreis, um während der Übergangszeit die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten.“
Schaur betonte die Bedeutung der energieintensiven Industrien. Sie stünden am Anfang wichtiger Wertschöpfungsketten und bildeten das Rückgrat des Industriestandorts Deutschland. Papier, Pappe und Karton seien das Grundmaterial für eine Reihe systemrelevanter Produkte wie für Verpackungen für Medikamente und Lebensmittel, Hygieneprodukte und Medien. Die deutsche Papierindustrie mit ihren rund 46.000 Beschäftigten sei in Europa die Nr. 1 und mit ihrer Altpapiereinsatzquote von 79 Prozent ein wichtiges Element der nachhaltigen Kreislaufwirtschaft.
Daten 2022 in Anlage
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