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Donnerstag, 12. Dezember 2024

Offener Brief der Kinder und Jugendlichen für bessere Schulen / #besserlernen: Bürgerrat startet bundesweite Unterschriften-Aktion

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Berlin, Bonn Calw (ots) –

Sie wollen es nicht allein den Erwachsenen überlassen, darüber zu entscheiden, wie und was sie lernen sollen. „Sprecht mit uns, wie wir Bildung in unserem Land besser und gerechter machen können“, fordern die Kinder und Jugendlichen des Bürgerrats Bildung und Lernen in ihrem offenen Brief an die Politik. Zum „Tag der Bildung“ (8. Dezember 2022) haben sie ihn der Präsidentin der Kultusministerkonferenz Karin Prien, Hamburgs Senator für Schule und Berufsbildung Ties Rabe und dem hessischen Kultusminister Ralph Alexander Lorz persönlich überreicht. Unterschrieben werden kann der offene Brief (www.besserlernen.schule) ab sofort von allen Schüler*innen in Deutschland, die sich den Forderungen des Bürgerrats anschließen.

Zum Start ihrer #besserlernen-Unterschriftenaktion stellen sich an mehreren Schulen auch Politiker*innen der Diskussion mit den Schüler*innen. Mit dabei waren u.a. die SPD-Vorsitzende Saskia Esken an der Heumadenschule in Calw und die Juso-Vorsitzende Jessica Rosenthal an der Gesamtschule Bonns Fünfte. An der Evangelischen Schule Berlin-Zentrum (ESZB) nahmen Dennis Buchner, der Präsident des Berliner Abgeordnetenhauses, sowie die bildungspolitischen Sprecherinnen im Berliner Abgeordnetenhaus Katharina Günther-Wünsch (CDU) und Marianne Burkert-Eulitz (Bündnis 90 / Grüne) den offenen Brief entgegen.

„Ich finde die Aktion toll, weil ich glaube, dass es einfach mal alle Schüler*innen in Deutschland repräsentieren kann“, sagt Yola, Oberstufenschülerin an der ESZB in Berlin. „Wir dürfen alle unterschreiben. Den offenen Brief gibt es schon und ich finde es schön, dass so der Austausch über unser Bildungssystem in Deutschland hoffentlich auch zusammen mit Politiker*innen gelingen kann.“

„Es ist ganz wichtig, dass man die Schülerinnen und Schüler hört, denn die sind die Expert*innen ihres Lernens und die haben tolle Ideen gehabt, die ich alle mitnehme in die große Politik und versuche, davon was umzusetzen“, erklärte sagte Saskia Esken beim Gespräch mit den Schüler*innen der Werkrealschule in Calw. Und auch Jessica Rosenthal betonte: „Es ist superwichtig, dass Schülerinnen und Schüler selbst laut werden für ihre Interessen. Dass wir es schaffen, dass Chancengleichheit herrscht an den Schulen. Dafür braucht es laute Schülerstimmen und dafür war die Aktion gut.“

Bei der Übergabe des offenen Briefes bei der Sitzung der Kultusministerkonferenz dankte Karin Prien den Kindern und Jugendlichen im Bürgerrat: „Wir nehmen das sehr ernst. Es sind für uns alles zentrale Themen, mit denen wir uns intensiv befassen. Wir können euch nur danken für euer Engagement, das sich aber durchaus mit dem, was wir hier tun, sehr gut in Deckung bringen lässt.“

Die Unterschriften der Kinder und Jugendlichen werden vom Bürgerrat Bildung und Lernen gesammelt und 2023 offiziell an „die Politik“ übergeben.

Informationen zum Bürgerrat Bildung und Lernen

Der Bürgerrat Bildung und Lernen wurde von der unabhängigen und gemeinnützigen Montag Stiftung Denkwerkstatt ins Leben gerufen. Er ist (Stand: Dezember 2022) der einzige bundesweit agierende Bürgerrat, in dem auch Kinder und Jugendliche mitarbeiten.

Diese sind zwischen acht und 16 Jahre alt, sie kommen aus ganz Deutschland und besuchen unterschiedliche Schulformen. Gemeinsam haben die Kinder und Jugendlichen in den vergangenen Monaten verschiedene Forderungen formuliert, um Schule und Bildung besser zu machen. Der Bürgerrat setzt sich insbesondere für mehr Chancengerechtigkeit, mehr Mitspracherecht und lebensnahes Lernen ein.

ANHANG

Offener Brief der Kinder und Jugendlichen aus dem Bürgerrat Bildung und Lernen

Hallo,

das ist ein offener Brief – und er geht raus an all die, die darüber bestimmen, wie Bildung und Schule in Deutschland aussehen: die Politik, die Verwaltungen, die Schulleitungen …

Seit dem Beginn der Corona-Pandemie haben WIR Schüler*innen gemacht, was IHR von uns verlangt habt: Wir haben verzichtet und zurückgesteckt. Lernen wurde unter diesen Bedingungen noch schwieriger.

Wäre es jetzt nicht fair, wenn IHR im Gegenzug UNS mal zuhören würdet!? Denn sind wir ehrlich, in Sachen Bildung und Schule sieht es bei uns nicht besonders toll aus. Studien haben das gerade wieder gezeigt. Wir Schüler*innen müssen aber keine Studien lesen, um zu wissen, wo es hakt.

Wir mögen aus verschiedenen Bundesländern kommen und unterschiedliche Schulformen besuchen. Aber wir Kinder und Jugendliche haben eins gemeinsam: Wir wollen bessere Bildung und bessere Schulen!

Deshalb fordern wir:

Wir MÜSSEN alle die gleichen Chancen haben! Egal wer und wie wir sind, wo wir herkommen, wie wir aussehen, an was wir glauben oder wie viel Geld wir haben.

Schulen müssen SCHÖN sein. Damit meinen wir aber nicht nur, dass alles hübsch angemalt wird. Schöne Schulen sind für uns Orte zum Wohlfühlen. Und das heißt ganz praktisch: Wir wollen zum Beispiel saubere Toiletten, ansprechende Schulhöfe und eine moderne technische Ausstattung. Vor allem aber wollen wir genügend Lehrer*innen, die uns unterrichten können und dafür gut ausgebildet sind.

Und: Wir wollen MITENTSCHEIDEN. Darüber, WIE wir lernen und WAS wir lernen. Dabei geht es vor allem um Sachen, die mit unserem Leben zu tun haben und die wir in Zukunft auch wirklich brauchen.

Ihr seht, wir haben viel zu besprechen. Als Kinder und Jugendliche haben wir ein Recht auf Mitbestimmung, wenn es um unsere Belange geht. Ihr Erwachsenen fordert für euch immer RESPEKT. Das fordern wir für uns auch!

Wir haben keine Zeit zu verlieren. Sprecht mit uns, wie wir Bildung in unserem Land besser und gerechter machen können.

#besserlernen: Der offene Brief für bessere Bildung ist eine Aktion der Kinder und Jugendlichen im Bürgerrat Bildung und Lernen

Pressekontakt:
Sabine Milowan
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Quelle: ots

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