Darmstadt (ots) –
Premiere am Dienstag (17.9.) in Darmstadt: Erstmals fand die Präventionskampagne „Crashkurs Hessen – Realität Erfahren. Echt hart.“ in Darmstadt statt. In der Zeit von 8 bis 13.30 Uhr stattfindenden Veranstaltung wurden über 150 junge, noch unerfahrene Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer zu den Folgen schwerer Verkehrsunfälle sowie über Unfallrisiken, speziell im Zusammenhang mit Ablenkung, Alkohol und Drogen sowie überhöhter Geschwindigkeit und nicht angepasster Fahrweise sensibilisiert. Besonders beeindruckend waren die Darstellungen von Einsatzkräften, die aufgrund ihrer Tätigkeit regelmäßig mit den Folgen schwerer Verkehrsunfälle zu tun haben.
Ralf Drexelius, Leiter der Verkehrsprävention der Polizei Südhessen, begrüßte die Schülerinnen und Schüler der Friedrich-List-Schule zur Veranstaltung, die sich speziell an Jugendliche und junge Erwachsene richtet. Diese gehören zu der am stärksten gefährdeten Verkehrsteilnehmergruppe, bei jedem fünften Verkehrsunfall ist ein Verkehrsteilnehmer unter 25 Jahre alt. Zudem werden in Hessen durchschnittlich 200 Menschen jährlich bei einem Verkehrsunfall getötet. Die Botschaft bei der Aktion war deshalb klar: Nur, wenn wir uns im Straßenverkehr an die Regeln halten, schützen wir Leben – unser eigenes und das der anderen.
Am heutigen Tag wurde die Polizei wieder mit wertvollen Beiträgen aus der Darmstädter Rettungskette unterstützt. Es waren die Feuerwehr Darmstadt, die Maltestern, der Leiter des Rettungsdienstes, ein Notfallseelsorger, der ASB sowie Intensivpflegekräfte aus dem Elisabethenstift und ein Mitarbeiter eines Bestattungsunternehmens dabei. Diese schilderten, zum Teil sehr emotional, von ihren persönlichen Erfahrungen, im Zusammenhang mit Unfällen.
Das Programm ist generell in drei Phasen gegliedert:
In der Vorphase und Nachphase bereiten die verantwortlichen Lehrerinnen und Lehrer die Thematik vor, indem sie zum Beispiel die Themenbereiche Verkehrsteilnahme, Verkehrssicherheit und Verkehrsunfall in passende Unterrichtsfächer integrieren. Die Schülerinnen und Schüler haben allesamt „Lebensträume“, die sich erfüllen sollen. Ein schwerer Verkehrsunfall kann alles verändern und betrifft oder traumatisiert statistisch gesehen 113 Menschen im unmittelbaren Umfeld.
In der etwa 90-minütigen Hauptphase kommen die Schülerinnen und Schüler hautnah mit echten Erlebnissen und Erfahrungen in Berührung. In der Live-Veranstaltung erzählen Angehörige der sogenannten „Rettungskette“ unter anderem von Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst, Notfallseelsorge oder Familienangehörige, wie sie persönlich tragische Verkehrsunfälle mit Todesfolge oder schwersten Verletzungen wahrgenommen und erlebt haben.
Aber auch Mitarbeiter von Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, die sich nach einem schweren Verkehrsunfall um die Versorgung eines Patienten kümmern, erzählen von ihren Erfahrungen.
Hier agieren Polizei, Schule sowie regionale und überregionale Kooperationspartner als Team zusammen. Eine parallellaufende emotionale Bildpräsentation unterstützt dabei die erlebten Schilderungen.
Nach der Live-Veranstaltung werden mehrere verschiedene themenbezogene Workshops angeboten, in die sich die Schülerinnen und Schüler bereits im Vorfeld einwählen können.
Bei den Workshops haben am heutigen Dienstag das Network ROPE e.V., ASB, TÜV Hessen und eine Mitarbeiterin des Elisabethenstifts mitgewirkt.
Durch dieses evaluierte 3-Phasenmodell soll eine Nachhaltigkeit erzielt werden.
Zudem werden am Ende der Hauptphase sowie einige Wochen später in der Nachphase anonymisierte Feedbackbögen an die Schülerinnen und Schüler ausgegeben, um hier eine Auswertemöglichkeit sowie auch erste Verhaltensänderungen im Straßenverkehr zu erfassen.
Das Projekt CrashKurs wurde in Nordrhein-Westfalen ins Leben gerufen. Die Erfahrungen dort zeigten, dass die jugendlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer so beeindruckt von der Veranstaltung waren, dass sie noch Wochen später über das Erlebte geredet haben.
Die hessische Polizei möchte mit klaren Botschaften alle Verkehrsteilnehmer für die eigene Verantwortung und für eine sichere Verkehrsteilnahme sensibilisieren. Auch im Rahmen der aktuell stattfindenden Aktionswoche „Safety Days“ steht das Verhalten junger Fahranfänger in einem besonderen Fokus. Genau da setzt die Präventionskampagne „Crashkurs“ an.
Die Polizei dankt allen Beteiligten und wünscht allseits gute und sichere Fahrt! Fazit: Wenn diese Veranstaltung nur einen schweren Unfall verhindert, hat sich jede Mühe gelohnt.
Unsere Bezugsmeldung zu der Aktionswoche „Safety Days“: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/4969/5864901
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