Südhessen (ots) –
Am Montag den 12. Juni 2023 startete unter dem Schwerpunktthema „Krisen & Prävention“ die zweitägige Präsenzveranstaltung des 28. Deutschen Präventionstages 2023 in Mannheim.
Der Deutsche Präventionstag findet seit 1995 jährlich statt und ist ein nationaler Kongress, der sich speziell der Gewalt- und Kriminalprävention, aber auch der Suchtprävention, der Verkehrsprävention und der Prävention im Gesundheitswesen widmet. Zielgruppe des Deutschen Präventionstages sind insbesondere die Verantwortungsträger der Prävention aus Behörden, Gemeinden, Städten und Kreisen, dem Gesundheitswesen, der Kinder- und Jugendhilfe, der Justiz, der Politik, der Polizei, Schulen, Sport, Vereinigungen und Verbänden sowie der Wissenschaft. Ziel ist es, ein Forum für die Praxis zu schaffen, aktuelle und grundsätzliche Fragen der Prävention und ihrer Wirksamkeit aus verschiedenen Blickwinkeln zu diskutieren, Netzwerke zu knüpfen und Informationen auszutauschen.
Zu Gast und mit dabei waren in diesem Jahr die zwei südhessischen Polizeibeamten, Kriminalhauptkommissar Weiser und Kriminaloberkommissarin Theobald. Mit tatkräftiger Unterstützung von Peter Holnick vom Institut für Medienpädagogik und Kommunikation (MUK) stellten beide ihr besonderes „KoMeT – Kompetenz-Medien-Training: Mehr als Arbeitsstunden!“ dem interessierten Publikum vor.
Vor dem Hintergrund, dass die Straftaten von Kindern und Jugendlichen, die im Zusammenhang mit einer mangelnden Medienkompetenz stehen, in den letzten Jahren stark zugenommen haben und eine Auseinandersetzung der Jugendlichen mit ihren Taten nicht ausreichend stattzufinden scheint, war die Idee eines Kompetenz-Trainings geboren.
David Weiser, Leiter der Jugendsachbearbeitung und Katharina Theobald, Jugendkoordinatorin aus der Polizeidirektion Darmstadt-Dieburg entwickelten das Konzept zum Kompetenz-Medien-Training, das sich zu einem Kooperationsprojekt zwischen dem Polizeipräsidium Südhessen, den Jugendgerichtshilfen der Stadt Darmstadt und dem Landkreis Darmstadt-Dieburg, der Schulsozialarbeit sowie dem Institut für Medienpädagogik und Kommunikation Hessen e.V. entwickelt hat.
„KoMeT“ ist eine ambulante, gruppenpädagogische Maßnahme, geschaffen für Jugendliche, die im Zusammenhang mit der Mediennutzung strafrechtlich in Erscheinung getreten sind. Eine Teilnahme an dem Programm ist aufgrund einer richterlichen Weisung und im Rahmen eines Diversionsverfahrens möglich. „KoMeT“ umfasst vier Themenblöcke und wird von zwei sozialpädagogischen Fachkräften durchgeführt.
Die Teilnehmenden lernen in dem Training, Medienangebote strategisch auszuwählen, reflektiert zu nutzen sowie diese zu verstehen und zu bewerten. Sie sollen befähigt werden, sich unter Einhaltung von Gesetzen und Regeln an der digitalen Gesellschaft zu beteiligen und eine authentische Haltung zu entwickeln. Sie setzen sich mit ihrem eigenen, vor allem ihrem Medienverhalten, und den Folgen ihrer Straftat insbesondere für das Opfer auseinander. „Das eröffnet uns als Medieninstitut nun die Möglichkeit, die Prävention mit der Repression zu verknüpfen, und in diesem Bereich mitentscheidenden Kooperationspartnern eine wichtige Lücke zu schließen“, so Peter Holnick.
Das Besondere an diesem Projekt ist die Tatsache, dass eine Maßnahme im Rahmen der Diversion entwickelt wurde, die auf Straftaten in Zusammenhang mit der Mediennutzung spezialisiert ist und zugleich die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Polizei, Jugendamt, Schulsozialarbeit und einem freien Träger für Medienbildung gewährleistet. „Gerade dieser multiprofessionelle Ansatz macht „KoMeT“ so besonders und entfaltet die Stärke der verschiedenen Institutionen zum Wohle der Jugendlichen“, so Weiser und Theobald.
Die bereits gesammelten positiven Erfahrungen wurden in einem kurzen Video, welches zu Beginn des Vortrags präsentiert wurde, von der Staatsanwaltschaft Darmstadt, der Jugendgerichtshilfe des Landeskreises Darmstadt-Dieburg und der Jugendsachbearbeitung der Polizeidirektion Darmstadt-Dieburg bestätigt und eine flächendeckende Umsetzung befürwortet.
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Quelle: ots